Wie in vielen anderen Ländern Osteuropas wurde nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion auch in Ungarn stark in den Rebbau investiert. So erlebt der ungarische Weinbau seit 1990 eine kleine Revolution und einen grossen Aufschwung. Der weltbekannte Tokajer allerdings war natürlich schon vorher für viele Weinfans ein Begriff. Nach und nach machen jetzt aber auch trockene Weine aus Ungarn von sich reden. Unsere Empfehlungen finden Sie in Fischers Webshop zum online bestellen.
Der weltberühmte Tokajer aus dem Nordosten Ungarns ist der unangefochtene Star und gilt als grosser Kontrahent zum bekannten Sauternes aus Bordeaux. Der Süsswein geniesst in Ungarn selber einen hohen Status. Einen solch hohen, dass er sogar in der Nationalhymne erwähnt wird. Doch neben den Süssweinen macht sich Ungarn mehr und mehr einen Namen für trockene Weine. Die rote Traubensorte Kékfrankos – auch bekannt als Blaufränkisch – fühlt sich in den verschiedenen Weinbergen Ungarns wohl und bringt kräftige, strukturierte und langlebige Rotweine hervor, wie beispielsweise den «Egri Bikaver» (auch «Bull’s Blood» genannt), welcher mittlerweile Kultstatus geniesst. Interessant und allenfalls etwas erstaunlich scheint, dass Ungarn zu den ersten Ländern gehörte, welches ein Klassifizierungssystem der Weinberge einführte, und zwar bereits 1730. Die Weinregion Bordeaux hat da beispielsweise mit ihren «Grand Cru classés» erst im Jahr 1855 nachgezogen.
Mittlerweile gibt es in ganz Ungarn 22 Wein-Appellationen mit rund 68 000 Hektar Rebfläche. Der grösste Teil entfällt noch immer auf Weisswein, welcher fast 70 % der Gesamtmenge ausmacht. Und auch wenn Tokaj Hegyalja das bekannteste Anbaugebiet ist, wird es mengenmässig durch die Region Kunsàg überholt, von wo knapp ein Drittel der ungarischen Weinproduktion herstammt. Besonders stolz ist man in Ungarn auch auf die einheimischen Eichenfässer: Während im Rest der Welt vorwiegend in amerikanischen oder französischen Eichenfässern ausgebaut wird, setzt man in Ungarn auf heimische, ungarische Eiche.