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Weinwissen: Weinmythos oder Wahrheit?

12. Februar 2023

Weinwissen: Weinmythos oder Wahrheit?

Rund um den Wein kursieren hunderte von Gerüchten und Halbwahrheiten. Wir bringen Licht ins Dunkle und verraten, welche Weinmythen wahr sind, und welche absoluter Habakuk. Hier die häufigsten Fragen und gängigsten «Fakten».



Wein muss Atmen

Tatsächlich ist es so, dass es vielen Weinen guttut, wenn man sie vor dem Trinken etwas atmen lässt. Gerade bei einem Wein, welcher eher verschlossen ist, kann Luft durchaus helfen, sein Potenzial zu entwickeln. Mit verschlossen meinen wir, wenn du am Glas riechst und die Nase «nicht viel hergibt».

Oft wird gesagt, dass man den Wein bereits geöffnet auf den Tisch stellen muss, damit er atmen kann. Naja, wenn er vorgängig zwei Tage auf dem Tisch steht, hilft das vielleicht ein wenig. Tatsächlich aber kommt so wenig Sauerstoff durch die Öffnung des Flaschenhalses, dass dies nur sehr wenig bringt. Wenn der Wein also atmen soll, dann braucht er Platz dafür (geht uns Menschen ja auch so). Also gebt ihm den Platz, den er zum Atmen braucht! Dies tut ihr, indem ihr den Wein karaffiert, resp. dekantiert. Wie das am besten geht, erfährst du hier.

Rotwein wird bei Zimmertemperatur serviert

Falls du in einem Schloss mit dicken Steinmauern lebst, das im Sommer kühl ist und welches du im Winter kaum warm bekommst, dann stimmt die Regel. Denn dieser Grundsatz stammt noch aus Zeiten, in denen die Raumtemperatur nicht über 18° C stieg. Falls du in einer gut geheizten Wohnung zuhause bist, orientierst du dich besser an folgenden Serviertemperaturen.

Lagerung macht den Wein immer besser

Nope! Wenn Weinfachleute davon sprechen, dass ein Wein «noch gelagert werden muss», dann meinen sie damit, dass der Wein von einer Lagerung profitiert, resp. noch besser wird. Die meisten Weine werden heute jedoch so produziert, dass sie innerhalb von ein bis zwei Jahren getrunken werden sollten.

Aber welche Weine müssen denn überhaupt gelagert werden? Und wie lagert man Wein richtig? Wir erklären dir, wie's funktioniert.

Drehverschluss ist schlechter als Kork

Der Mythos, dass Weine mit Drehverschlüssen eine schlechtere Qualität haben als jene mit Korkverschluss, ist kompletter Unsinn. Der Grund, wieso es nicht schon bedeutend mehr Weine mit Drehverschluss gibt, sind wir Konsumenten. Noch immer haben wir beim «Deckeli-Wii» einen «gruusigen Fusel» im Kopf. Weg mit diesen Vorurteilen, Drehverschluss ist top! Welche Unterschiede es bei den Verschlussarten tatsächlich gibt, kannst du hier nachlesen.

Rotwein stammt aus roten Trauben, Weisswein aus gelben/grünen Trauben

Ist dir schon einmal aufgefallen, dass, egal ob rote oder grüne Speisetrauben, das Fruchtfleisch einer Traube immer weiss/durchsichtig ist? Presst man die Trauben direkt nach der Ernte, ist der Saft also in jedem Fall weiss. Weisswein aus roten Trauben nennt man oft auch Blanc de Noir oder Federweisser. Ein klassisches Beispiel dafür stammt aus dem Tessin. Der klassische Ticino Bianco ist ein leichter Weisswein aus Merlot (einer roten Traubensorte).

Die Farbpigmente, welche dem Rotwein seine Farbe verleihen, sitzen übrigens in den Traubenschalen. Unter anderem darum wird der Rotwein immer zusammen mit den Traubenschale (also als ganze Beere) vergoren und nicht nur der Traubensaft.

Rosé – ein Gemisch aus Rot- und Weisswein

Das Mischen von Rot- und Weisswein ist in Europa nur beim Champagner und beim Schiller erlaubt. Ansonsten ist es im ganzen EU-Raum und in der Schweiz verboten. Aber auch in Übersee (USA, Neuseeland, Australien, Chile etc.) wird Rosé nur ganz selten auf diese Art produziert. Wie gelingt es dennoch, die rosa Farbe in den Wein zu bringen? Wir erklären es dir hier.

Umso grösser die «Kirchenfenster», desto besser der Wein?

Kirchenfenster, Tränen oder Schlieren: So werden die Flüssigkeitsränder an der Innenwand des Weinglases oft genannt. Sie können unter anderem Aufschluss über die Konzentration von Alkoholgehalt und Zuckergehalt geben. Falls du also immer mit dem gleichen Glas degustierst und immer exakt genau gleichviel Flüssigkeit ins Glas füllst, kann dir die sogenannte Viskosität Aufschluss darüber geben, ob eine Flüssigkeit mehr oder weniger Zucker und/oder Alkohol beinhaltet. Dabei lässt sich der Unterschied von Wodka und Wasser oder Honig und Wasser sicherlich gut erkennen. Ob man beim Wein auf diese Weise merkt, ob der Alkoholgehalt bei 13.5 oder doch eher 14.5 Vol. % ist und ob er 3 oder 4 Gramm Restzucker hat, wagen wir zu bezweifeln. Alkohol und Zucker sind zudem zwei Komponenten im Wein, welche sich hervorragend sensorisch, also beim Degustieren, feststellen lassen.
So oder so, eines ist aber sicher: Aufschluss über die Qualität eines Weines geben die «Kirchenfenster» NICHT!

Angefangener Weisswein in den Kühlschrank, Rotwein nicht?

Sollte es mal vorkommen, dass der Wein nicht ausgetrunken wird und du noch ein Überbleibsel in der Flasche hast, gibt es Folgendes zu beachten: kühle Temperaturen (wie in unseren Kühlschränken) sorgen dafür, dass die Oxidation verlangsamt wird und der Wein daher auch weniger schnell «übere gheit» resp. ungeniessbar wird. Deshalb solltest du angefangene Weinflaschen immer in den Kühlschrank stellen – auch die Roten! Weiter gilt: Je voller die Flasche, desto weniger Sauerstoff kann in die Flasche eindringen und desto länger haltbar bleibt der Wein. Bevor du den Wein in den Kühlschrank stellst, solltest du ihn also (egal ob Rot- oder Weisswein) luftdicht verschliessen. Optimalerweise hast du eine kleine Vakuum-Pumpe (die kostet nicht viel und schenkt dem Wein noch ein paar Lebensstunden mehr). Ob der Wein nach einem Tag noch gut ist, findest du einfach heraus: Flasche aus dem Kühlschrank nehmen, öffnen, trinken. Wenn’s noch schmeckt, ist’s noch gut. Wenn’s nicht mehr schmeckt, kannst du den Wein noch zum Kochen verwenden. Giftig resp. für den Eigenkonsum gefährlich wird der Wein nicht.

Rotwein zu Fleisch, Weisswein zu Fisch?

Natürlich kommt es immer auch individuell auf den Weintyp und das ganze Drum-Herum auf dem Teller an. Aber: eigentlich eine ganz gute Faustregel! Was aber nicht heisst, dass andere Kombinationen nicht möglich sind. Ganz ehrlich? Wir finden, dass aus dieser Wein-Essen-Kombi manchmal ein etwas zu grosses «Büro ufg‘macht» wird. Wenn du deinen Lieblingswein gerne zu Spaghetti Bolognese, Fischstäbchen oder Tofu-Plätzchen trinkst, dann ist das ok. Ob die Wein-Experten mit dieser Kombi mitgehen oder nicht, ist in diesem Fall eigentlich völlig egal. Wir möchten dennoch nicht abstreiten, dass ein guter Wein noch viel besser wird, wenn du das Richtige dazu isst. Und dass eine optimale Kombination von Wein und Essen der «Himmel auf Erden» sein kann. Damit du den perfekten Wein zum Essen findest, gibt es ein paar hilfreiche Regeln.

Kennst du noch weitere Weinmythen oder sind dir Weinfragen in den Sinn gekommen?
Oder brauchst du einfach eine unkomplizierte Weinberatung?
Schreib uns! Wir helfen gerne weiter:

aundo@fischer-weine.ch